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2021|2022: heimatloser

Basis der Ausstellung heimat< loser bilden mehr als 100 Interviews, die das ZeMiT/DAM zwischen 1997 und 2021 mit Jugendlichen und  Erwachsenen durchgeführt hat. Migrant*innen aus (fast) allen Kontinenten der Welt haben mit uns ihren Reichtum an Erfahrung, Wissen und persönlicher Lebensgeschichte geteilt. Daraus wurden vier Erlebnisweisen deutlich: „Fremde“, „Angekommene“, und „Mehrheimische“ stehen einer Generation gegenüber, die die Frage nach Zugehörigkeit (humorvoll) ad absurdum führt und in einer  Realität „nach der Migration“ lebt,  in der entweder alle oder niemand  „zuagroast“ ist. Diese persönlichen Erfahrungen  werden von einem historischen  Rückblick auf Fragen der rechtlichen Zugehörigkeit zu einer  Gemeinde, einem Land umrahmt.  Vom Heimatrecht führte diese Entwicklung über die zunehmende Nationalisierung ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem „Recht“, das den Massenmord der Nationalsozialisten im Namen der Heimat stützte. Bis heute fußt das Staatsbürgerschaftsrecht in Österreich auf der Frage der Herkunft (nicht des Geburtsortes) und gilt als eines der restriktivsten in Europa.

Begleitend zur Ausstellung heimat<loser fanden Poetry Slam Workshops an Tiroler Schulen statt. Die Stimmen der jungen Menschen zum Thema Heimat und ihre Texte rückten in den Vordergrund und wurden laufend in die Ausstellung integriert.
Die Texte der Schüler:innen können Großteils hier nachgehört werden.

Ausstellungsorte
2021:Tiroler Volkskunstmuseum, Präsentation bei der Integrationsenquete  „Auf der Suche nach Heimat. Nostalgisch? Exklusiv? Zukunftsfähig?“ im Landhaus 1,  Landhaus 2, Neue MIttelschule Ilse Brüll Gasse Innsbruck
2022: Imst. Schwaz (Rabalderhaus), Längenfeld (Ötztaler Museen), Wörgl, Wattens (Museum Wattens), Innsbrucker Stadtbibliothek, Leokino Innsbruck

Kurator:innen
Mag.a Michaela Nindl
Mag.a Andrea Possenig-Moser BA
Dr. Gerhard Hetfleisch

Gestaltung
Ines Graus | blickfisch – Buch- und Ausstellungsgestaltung

Projektflyer      Projektkarte

heimat<loser wurde vom Land Tirol und der Stadt Innsbruck finanziert.