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Im Projekt Erinnerungskulturen haben wir uns zum Ziel gesetzt, Geschichte(n) der Migration zu sammeln, aufzuarbeiten, zu verbreiten und dafür zu sensibilisieren. Migrationsgeschichte ist wesentlich für die historischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen in unserer Region und sie soll ihren Platz und ihre Anerkennung im allgemeinen Geschichtsbewusstsein finden.

In diesem Sinne machen wir mit "Erinnerungskulturen" seit 2014 Tiroler Migrationsgeschichte unter dem Motto „Geschichten sammeln – Geschichte vermitteln“ durch öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen, Ausstellungen, Stadtspaziergänge und dergleichen sichtbar.
Grundlegend für das Projekt Erinnerungskulturen sind folgende Aspekte:

  • Österreich blickt als Einwanderungsland auf eine lange Migrationsgeschichte zurück, die sowohl Ein- als auch Auswanderung betrifft.
  • Im Allgemeinen Geschichtsverständnis und im pädagogischen Kanon ist dieser Aspekt der Geschichte unterbelichtet.
  • Die Vielfalt in unserer Gesellschaft ist Bereicherung und Herausforderung zugleich und wird sich auch zukünftig stark weiterentwickeln.
  • Für das Zusammenleben in der vielfältigen Gesellschaft ist nicht allein Bewusstsein entscheidend, sondern auch die Bereitschaft verschiedene Lebens-, Arbeits-, und Liebesformen zu akzeptieren.
  • Die Erarbeitung und Vermittlung neuer Wissensbestände sind dafür ebenso nützlich wie Angebote, die zur Reflexion und Begegnung einladen.

Ansprechpartnerinnen: Mag.a Michaela Nindl | Mag.a Andrea Possenig-Moser BA
nindl@zemit.at | moser@zemit.at

KooperationspartnerInnen unter dem Schwerpunkt Erinnerungskulturen
Tiroler Landesmuseen/Tiroler Volkskunstmuseum, Amt der Tiroler Landesregierung, Abt. Gesellschaft und Arbeit – Integration, Stadt Innsbruck, Fachbereich Integration, Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration, Tiroler Bildungsforum – Verein für Kultur und Bildung, Universität Innsbruck – Institut für Zeitgeschichte, Institut für Erziehungswissenschaft, Initiative Minderheiten, Museum am Ballhaus Imst, Museum Schwaz Rabalderhaus, kommunity - Wörgl, Ötztaler Museen, Museum Wattens, Innsbrucker Stadtbibliothek, NMS Ilse-Brüll-Gasse und weitere.

Erinnerungskulturen wird aus Mitteln des Landes Tirol (Abteilung Geselschaft & Arbeit, Fachbereich Integration) und der Stadt Innsbruck (Fachbereich Stadtentwicklung und Integration) finanziert.

Erinnerungskulturen 2023|2024: Flucht ist nicht flüchtig

Im Projekt „Flucht ist nicht flüchtig“ wollen wir uns der Geschichte der Fluchtbewegungen nach Österreich  nach dem Zweiten Weltkrieg und insbesondere den unterschiedlichen Formen der Aufnahme von Geflüchteten auf drei Ebenennähern:Historischer, individueller und künstlerischer Ebene. 
Wir bereiten historische Informationen rund um Fluchtbewegungen nach de Zweiten Weltkrieg auf, wir recherchieren die Geschichte der Aufnahme in zwei Tiroler Gemeinden, wir laden Geflüchtete ein Aspekte ihrer Geschichte zu erzählen und bauftragen Künstler:innen, die selbst Fluchtgeschichte haben, damit die gesammelten Informationen einer ästhetischen Transformation zu unterziehen und mit ihren künstlerischen Methoden Ausdruck zu verleihen.

Die Inhalte werden im Dokumentationsarchiv Migration Tirol - DAM gespeichert.

2024 wir die Ausstellung Fucht ist nicht flüchtig in Imst und Wattens präsentiert.

Hier geht es zur Ausstellung.

Flucht ins Archiv: DAM Tagung

Als Auftakt zum Projekt "Flucht ist nicht flüchtig" laden ZeMiT und DAM  am 30. & 31. März 2023 zur Tagung "FLUCHT ins ARCHIV: Migration, Flucht, Rassismen – Dokumentieren und Archivieren" in den Saal des ÖGB ein.

Anmeldung und Kontakt: hollomey@zemit.at

Tagungsfolder

 

 

Erinnerunskulturen 2021 - 2022: heimat<loser

Basis der Ausstellung heimat< loser bilden mehr als 100 Interviews, die das ZeMiT/DAM zwischen 1997 und 2021 mit Jugendlichen und  Erwachsenen durchgeführt hat. Migrant*innen aus (fast) allen Kontinenten der Welt haben mit uns ihren Reichtum an Erfahrung, Wissen und persönlicher Lebensgeschichte geteilt. Daraus wurden vier Erlebnisweisen deutlich: „Fremde“, „Angekommene“, und „Mehrheimische“ stehen einer Generation gegenüber, die die Frage nach Zugehörigkeit (humorvoll) ad absurdum führt und in einer  Realität „nach der Migration“ lebt,  in der entweder alle oder niemand  „zuagroast“ ist. Diese persönlichen Erfahrungen  werden von einem historischen  Rückblick auf Fragen der rechtlichen Zugehörigkeit zu einer  Gemeinde, einem Land umrahmt.  Vom Heimatrecht führte diese Entwicklung über die zunehmende Nationalisierung ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem „Recht“, das den Massenmord der Nationalsozialisten im Namen der Heimat stützte. Bis heute fußt das Staatsbürgerschaftsrecht in Österreich auf der Frage der Herkunft (nicht des Geburtsortes) und gilt als eines der restriktivsten in Europa.

Begleitend zur Ausstellung heimat<loser fanden Poetry Slam Workshops an Tiroler Schulen statt. Die Stimmen der jungen Menschen zum Thema Heimat und ihre Texte rückten in den Vordergrund und wurden laufend in die Ausstellung integriert.
Die Texte der Schüler:innen können Großteils hier nachgehört werden.

Ausstellungsorte
2021:Tiroler Volkskunstmuseum, Präsentation bei der Integrationsenquete  „Auf der Suche nach Heimat. Nostalgisch? Exklusiv? Zukunftsfähig?“ im Landhaus 1,  Landhaus 2, Neue MIttelschule Ilse Brüll Gasse Innsbruck

2022: Imst. Schwaz (Rabalderhaus), Längenfeld (Ötztaler Museen), Wörgl, Wattens (Museum Wattens), Innsbrucker Stadtbibliothek, Leokino Innsbruck

Kurator:innen
Mag.a Michaela Nindl
Mag.a Andrea Possenig-Moser BA
Dr. Gerhard Hetfleisch

Gestaltung
Ines Graus | blickfisch – Buch- und Ausstellungsgestaltung

Projektflyer      Projektkarte

Erinnerungskulturen 2022: Poetry Slam  -  Gemeinsamer Abschluss des Projektes "heimat<loser"

Schüler:innen aus fünf Tiroler Gemeinden erarbeiteten im Projekt heimat<loser mit Begeisterung ihre ganz persönlichen Texte zum Thema Heimat. Am 18. November 2022 fand die Abschlussveranstaltung im Innsbrucker Leokino statt. Die Schüler:innen genossen die spezielle Kinoatmosspähre und die Moderation der Poetry-Slam Profis Martin Fritz und Elfi Dyugu.

Stadtspaziergänge 2021: Wie italienisch war Innsbruck?

Man vermutet nicht, wie italienisch Innsbruck einmal war. Der Stadtspaziergang führte uns zu Wegmarkierungen einer vergangenen Ära, die heute noch in Spuren an Innsbruck ablesbar sind und war eine Veranstaltung des Volkskunstmuseum in Kooperation mit dem Zentrum für Migrant*innen in Tirol im Rahmen der Ausstellung Al Lavoro!.