TKI 24 SAFE SPACES SPEAK
SAFE SPACES SPEAK stellt die Dinge auf den Kopf, wechselt die Perspektiven, tauscht Disziplinen aus und belebt die Kommunikation.
Jährlich finden in Innsbruck verschiedene Festivals statt - vier davon statten wir mit SAFE SPACES aus und laden dazu ein,
neue Perspektiven und die Themen Migration und Diversität mit den Inhalten der Veranstaltungen zu verbinden.
Fünfmal wird die Speakers Corner im Waltherpark bespielt und wir laden Expert:innen und Interessierte ein, ihre Positionen öffentlich zu vertreten.
Widersprüche sind erwünscht und vorprogrammiert.
Was geht dir auf den Sack? Mit dem tki-open Projekt SAFE SPACES SPEAK waren wir zu Gast beim Krapoldi Festival im Innsbrucker Rapoldipark.
Unsere Speakers-Corner stand für Meinungen, Apelle und Künstlerische Inputs offen und wurde fleißig genutzt. Viele Kinder nutzten die Gelegenheit, einfach mal versuchsweise in ein Mikrofon zu sprechen - Aufregend! Rund um das Motto "Was geht dir auf den Sack" gab es in einer kreativen Ecke die Möglichkeit, Taschen und Sackln zu verzieren. Viele Besucher:innen kamen vorbei, lernten unser Projekt und die Arbeit des ZeMiT kennen und schätzten die entspannte Atmosphäre. Es war ein runder, bunter Tag für alle Beteiligten! (Fotos: Bosnini)
Mit unserem tki24 Projekt SAFE SPACES SPEAK sind wir am Mittwoch 28. und Donnerstag 29. August jeweils zwischen 16:00 und 18:00 zu Gast beim Krapoldi Festival im Innsbrucker Rapoldipark.
Unter dem Motto "Was geht dir auf den Sack" bieten wir eine Kreativstation, einen Sackhüpfbewerb und vor allem eine SPEAKERS CORNER.
Melde dich für einen Redebeitrag an und steck dir dafür 50 Euro in den Sack (natürlich mit Honorarnote). Wir vergeben 10 Redebeiträge!
Anmeldungen bei michaela.nindl@zemit.at
Filmdiskussion beim IFFI: Wie vielfätlig ist unser Kinoprogramm?
Am 31.05.24 fand das zweite Event des Projekts Safe Spaces Speak im Rahmen des IFFI (Internationales Filmfestival Innsbruck) statt. Unter dem Titel „Diversity oder Cultural Appropriation - Wie vielfältig ist unser Kinoprogramm?“ fand eine Diskussion mit den Filmschaffenden Çağla Bulut und Elena Fischli statt.
Während Çağla mit ihrem Film „Zwischen Baklava und Apfelstrudel“ (2024) das Gefühl der Zerrissenheit und dem Aufwachsen zwischen zwei Kulturen in Österreich eindrücklich beleuchtet, dokumentierten Elena Fischli und ihr Lebensgefährte Karl Saurer im Film „Kebap und Rosoli“ (1992) die Lebensrealitäten von tamilischen und kurdischen Geflüchteten in der Schweiz.
Neben der Ähnlichkeit der beiden Filmtitel fanden sich in den Erfahrungen, die beide Frauen im Entstehungsprozess machten Parallelen, die tief in die Filmindustrie blicken ließen. So entstanden beide Filme als unabhängige Produktionen, die nicht durch Filmförderungen finanziert wurden. Die Kategorisierung der beiden Filme als „Nieschenfilme“ war für den Vertrieb schnell getroffen und es brauchte viel Überzeugungsarbeit, um vom gesellschaftlichen Mehrwert zu überzeugen. Für beide Diskutantinnen war jedoch das Feedback der Kinobesucher*innen der Beweis, dass es die Mühe wert war.
Das Publikum der Gesprächsrunde konnte sich durch Brainstorming-Sessions an dem Gespräch beteiligen. Auf die Frage was getan werden müsse, damit das Kinoprogramm diverser werden kann, wurde das Verlassen der eigenen Komfortzone gefordert, sowie eine vielfältigere Repräsentation in Filmen. Gemixt mit einer guten Prise Mut, die Filmschaffende in der Realisierung ihrer Projekte benötigen, könnte dieses Ziel erreicht werden.
Fotos: Dino Bosnini
Diversity oder Cultural Apropriation? Wie vielfältig ist die internationale Filmszene?
Die Begriffe „Internationaler Film“ oder „World Cinema“ haben sich als Bezeichnung für die Filmlandschaft außerhalb der eigenen Bubble etabliert. Doch wie vielfältig ist der internationale Film durch diese „Öffnung“ tatsächlich geworden? Wir diskutieren im Rahmen des diesjährigen IFFI Festivals mit Vertreter:innen aus der der Filmbranche.
Freitag 31.Mai 2024, 14:00
RFDInsel Rennweg 2, Innsbruck
Eröffnung der Speakers Corner
Am 16. Mai 2024 zeigte das IFFI im Innsbrucker Waltherpark den Film "Edelweiß" unter freiem Himmel. Wir nutzten diese Gelegenheit, unsere Speaker's Corner zu eröffnen.
Die Speaker's Corner entstand im tki open Projekt "Safe Spaces Speak" und soll Menschen die Gelegenheit bieten, zu verschiedenen Anlässen ihre Meinung öffentlich kundzutun.
Sich einmischen und gehört werden sind wichtige Elemente einer demokratischen Gesellschaft, für die wir Raum und Gelegenheiten schaffen wollen.
Lucy Weissenstein nutzte als erste diese Gelegenheit und nahm in ihrem Statement Bezug auf die oft schwierige Lage von Kindern multiethnischer Paare. So seien ihre eigenen Kinder in Uganda "die Europäer" und in Österreich "die Afrikaner". In dieser Zwischenposition ist die Identitätsfindung besonders herausfordernd und Frau Weissenstein arbeitet mit großem Engagement an einem Begegnungsraum für Jugendliche aus multiethnischen Beziehungen, damit diese sich gegenseitig in ihrer Entwicklung austauschen und unterstützen können.
tki open 2024 wird aus Mitteln der Kulturabteilung des Landes Tirol und der Stadt Innsbruck gefördert.
Die SPEAKERSCORNER im Innsbrucker Waltherpark dient nach dem Vorbild der Londoner Speakers Corner als Plattform für Menschen, um ihre Gedanken, Anliegen oder auch ihre Kunst mit der Öffentlichkeit zu teilen. Im Rahmen des Projektes SAFE SPACES SPEAK nutzen wir diesen Ort des Austausches, um mit verschiedenen Einrichtungen und KünstlerInnen zu kooperieren und Ihnen Raum für Ihre Anliegen zu geben.
Termine folgen!
"Demokratie ist wie Zähneputzen" ZeMiT beim Journalismusfest 2024
Daniela Ingruber und Hansain Kazim waren auf Einladung des ZeMiT am 4.Mai zu Gast beim Innsbrucker Journalismusfest 2024. An die 150 Interessierte verfolgten die Diskussion zum Thema "Migrationsmetaphern - Sprache und Ideologien des Rechtspopulismus" im ehrwürdigen Leopoldsaal der Theologischen Fakultät . Dajana Mehadzic moderierte das Gespräch und spannte einen Bogen vom sog. "Boulevard-Journmalismus" über eine "Bedrohung der Demokratie" hinzu dem notwendigen Engagement jedes und jeder Einzelnen.
Daniela Ingruber setzt sich im Rahmen der politischen Bildung stark für den Ausbau und die Neugestaltung von Medienkopetenz ein und kritisiert, dass diese in vielen Schulen nach wie vor rein technisch vermittelt wird. Viel zentraler seien hier inhaltliche und reflexive Auseinandersetzungen mit den unterschiedlichen Medien und den Interessen, die Personen und Gruppen mit deren Einsatz verfolgen. Auch ein Training zur Stressresistenz sei für Kinder und Jugendliche wesentlich, um dem ständigen Griff zum Smartphone widerstehen zu lernen.
Hasnain Kazim brach einmal mehr eine Lanze für eine ausgeprägte Streitkultur. Migration müssen klar, umfassend und mit alll ihren Benefits und Problemfeldern thematisiert werden, es gehe nicht darum, hier "Sprechverbote" zu verteilen. Gerade Zuschreibungen wie "Nazi" oder "Rassist" seien oft viel zu schnell bei der Hand, würden in absurden Situationen eingesetzt um eine weitere Diskussion zu verhindern. An der Demokratie festzuhalten bedeute aber, ganz im Gegenteil, sich Diskussionen zu stellen, dran zu bleiben und "den Hintern hochzubekommen und sich zu engagieren".
JOURNALISMUSFEST 2024: Migrationsmetaphern: Begriffe wie „Bevölkerungsaustausch“, “Remigration” und “Flüchtlingswellen” finden schnell ihren Weg aus rechtspopulistischen Medien in den Alltagsgebrauch und suggerieren eine ”Endzeitstimmung” in Europa. Dajana Mehadzić spricht mit Daniela Ingruber (Demokratie und Kriegsforscherin) und Hasnain Kazim (Freier Journalist, Autor). Fragen und Meinungen aus dem Publikum fließen mittels Smartphone in die Diskussion ein.